Vattenfall wird GmbH, spart Steuern und gibt AKW-Haftung ab

Der schwedische Staatskonzern Vattenfall trat in Deutschland bislang auch als Vattenfall Europe AG auf. Nun wird der Energiekonzern in Deutschland die Rechtsform ändern und fortan nur noch als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) agieren. Die neue Rechtsform bringt für Deutschlands viertgrößten Stromversorger diverse Vorteile: Vattenfall zahlt weniger Steuern und haftet nur noch begrenzt für die Deutschen Atomkraftwerke.

Anti-AKW-Demo in Koenji 025 von ペーター Vattenfall-Vorstand Øystein Løseth zufolge kann der Energiekonzern durch die neuen Strukturen die Kosten senken und Abläufe verbessern, da die Vattenfall Europa AG mit der ebenfalls schon bestehenden GmbH verschmolzen wird. Durch die Auflösung der bisherigen AG erlischt auch die Verantwortung des schwedischen Staates für die deutschen Kernkraftwerke, die Vattenfall betrieb.

Vattenfall gibt Haftung für Krümmel und Brunsbüttel ab

Vattenfall erzeugte Atomstrom in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel. Diese lieferten wegen diverser Pannen schon länger keinen Atomstrom mehr. Nach dem beschleunigten Atomausstieg infolge der Reaktorkatastrophe von Fukushima sind die beiden Meiler stillgelegt worden. Da die Kernkraftwerke ohnehin keine Betriebserlaubnis mehr haben ist das Haftungsrisiko vergleichsweise gering. Allerdings lagern immer noch Brennelemente in den Atomkraftwerken, für welche der schwedische Staat ab Herbst keine Verantwortung mehr trägt. Vattenfall selbst verteidigt die Verschmelzung zu einer GmbH. Die Haftungsverantwortung, welches der Stromanbieter in Deutschland zukünftig trage, wäre dann nicht kleiner als diejenige der anderen Atomkonzerne E.on, RWE und EnBW. Zudem sei "die einzige Motivation der Umfirmierung" Steuern zu sparen. Bislang habe der Konzern nämlich zwei Mal Steuern zahlen müssen, wie ein Sprecher des Unternehmens betonte. Bild: Anti-AKW-Demo in Koenji 025 von ペーター, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.