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RWE stoppt wegen Verzögerungen Offshore-Windpark-Planungen

Kategorie: Strom

Der Energiekonzern RWE hat angekündigt seine Baupläne für den Offshore-Windpark Innogy Nordsee 1 vorerst zu stoppen. Wegen Verzögerungen, für welche das Energieunternehmen auch die Bundesregierung verantwortlich macht, wird das Projekt mindestens auf nächstes Jahr verschoben. RWE will zunächst ein Entschädigungs-Gesetz abwarten, welches der Bund gerade plant.

RWE stoppt wegen Verzögerungen Offshore-Windpark-Planungen Flat Calm von Andy S-D Hans Bünting, Chef der RWE-Windsparte, sagte dem Handelsblatt, dass neben technischen Schwierigkeiten gesetzliche Unsicherheiten zu der Verschiebung des Projektes geführt haben. Derzeit wird ein Gesetzentwurf über die Haftung und Entschädigung vorbereiten, für den Fall, dass ein Windpark verspätet ans Stromnetz angeschlossen wird. Die Netzbetreiber können derzeit nicht mit dem Tempo der Ökostrom-Anlagen-Bauer mithalten.

Strompreise könnten wegen Entschädigungsregelung steigen

Für einen Windpark bei Helgoland, den RWE gerade baut, hat der Energiekonzern immer noch kein Datum für den Netzanschluss erhalten. Sollte sich der Ausbau der Stromtrassen länger verzögern droht RWE ein großer finanzieller Schaden. Bereits vor einem Monat hat das Unternehmen diesen für den Helgoland-Windpark auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. RWE fordert für derartige Ausfälle eine gesetzliche Regelung. Anfang des Monats haben Wirtschaftsminister Philipp Rösler und Umweltminister Peter Altmaier eine Haftungsregelung für den Netzanschluss von Offshore-Windparks vereinbart. Hiernach sollen die Netzbetreiber für 90 Prozent der Ausfallkosten aufkommen, sofern sie grob fahrlässig handeln. Kann den Netzbetreibern kein Verschulden nachgewiesen werden, dann könnten sie die Ausfallkosten nur zu 20 Prozent tragen müssen. So oder so, die Befürchtung steht im Raum, dass die Kosten im Endeffekt von den Endverbrauchterm über die Strompreise getragen werden müssen, z.B über höhere Netzentgelte, die ein Bestandteil des Strompreises sind.

RWE will ohne Klärung der Haftung keine neuen Windpark-Projekte umsetzen

RWE plant derzeit drei Offshore-Windparks in der Nordsee. Bünting sagte, dass er dem RWE-Vorstand keine neuen Projekte vorzuschlagen bracht, solange die Frage nach der Haftung der Netzbetreiber nicht geklärt ist. Im Sommer soll ein Referentenentwurf über eine gesetzliche Regelung der Haftungsfragen vorliegen. In der vergangenen Woche haben Altmaier und Rösler betont, dass die Strompreise bezahlbar bleiben müssen. Ob es gelingt eine Regelung über die Haftung bei Verzögerungen der Stromnetze zu schaffen, die keine Erhöhung der Energiepreise mit sich bringt, bleibt abzuwarten. Bild: Flat Calm von Andy S-D, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de