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Energiekosten: Erneuerbare-Energien-Verband fordert gerechtere Verteilung

Kategorie: Strom

Durch die Energiewende steigen die Energiekosten - jedoch nicht für alle im selben Ausmaß. Dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) zufolge sind die Energiepreise für die Industrie in den vergangenen Jahren sogar gesunken, während z.B. private Haushalte höhere Strompreise bezahlen müssen. Der Verband fordert deshalb eine gerechtere Verteilung der Kosten der Energiewende.

Energiekosten: Erneuerbare-Energien-Verband fordert gerechtere Verteilung Heliostatos SOLÚCAR von afloresm Laut Dietmar Schütz, dem Chef des BEE, liegen die Strompreise für große Industriekunden immer noch auf dem Niveau von 2005. Private Stromverbraucher müssen heute hingegen rund 40 Prozent mehr für ihren Strom bezahlen als vor sieben Jahren. Auch der Handel und das Gewerbe tragen deutlich höhere Lasten der Energiewende als die Industrie.

Strompreis: Industrie wird mit Milliardensummen entlastet

Dem BEE zufolge werde Großunternehmen derzeit mit rund 2,5 Milliarden Euro pro Jahr bei der EEG-Umlage entlastet. Der Beschluss der Bundesregierung, Industrieunternehmen auch von den Netzentgelten zu befreien, dürfte nach Angaben der Bundesnetzagentur noch einmal 1,1 Milliarden Euro ausmachen. Die Entlastung der Industrie bedeutet Zusatzkosten für private Stromverbraucher und kleinere Gewerbetreibende. Schütz kritisiert diese Kostenverteilung und plädiert dafür, die Kosten des Ökostrom-Ausbaus gerechter zu verteilen. Die Steigerung der Strompreise ist dem BEE-Präsident zufolge nicht nur auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurückzuführen: Im Jahr 2000, als das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Kraft trat, betrug der Strompreis 14 Cent pro Kilowattstunde (kWh), die EEG-Umlage lag damals bei 0,2 Cent pro kWh. Heute liegt der Strompreis im Schnitt bei 26 Cent und die EEG-Umlage bei 3,6 Cent. Ein Großteil der Preissteigerungen ist laut Schütz daher auf andere Faktoren zurückzuführen.

Stromanbieter profitieren von Mitnahmeeffekten bei der EEG-Umlage

Dass die Strompreise in den vergangenen Jahren deutlich höher gestiegen sind als die EEG-Umlage führt der BEE-Chef auf Berechnungsfehler und Mitnahmeeffekte zurück. Viele Stromanbieter würden somit durch die Erhöhung der EEG-Umlage profitieren, da sie unter dem Strich höhere Gewinne erzielen. Die EEG-Umlage werde dem Verbands-Chef zufolge als Kampfbegriff gegen die Ökostrom-Förderung benutzt, dabei wäre sie kein Preisschild dafür, was die Erneuerbaren Energien und die Energiewende tatsächlich kosten. Bild: Heliostatos SOLÚCAR von afloresm, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de