Stiftung Warentest: Überziehung vom Girokonto zu teuer
Kategorie: Finanzen
In einer aktuellen Untersuchung hat die Stiftung Warentest festgestellt, dass die Dispozinsen, die bei Überziehung des Girokontos zu Buche schlagen, zu hoch sind. Bis zu 15 Prozent verlangen deutsche Banken von den Kontoinhabern.
Stiftung spricht von Abzocke bei Dispozinsen
Der Dispokredit ist trotz hoher Zinssätze der Kredit, den Verbraucher am häufigsten in Anspruch nehmen. Den meisten Girokunden ist bewusst, dass die Überziehung des Kontos Geld kostet und man bei konsequenter Überziehung schnell in die Dispofalle geraten kann. Das Magazin Finanztest stellt in seiner Märzausgabe die Ergebnisse des von der Stiftung Warentest aktuell durchgeführten Bankenvergleichs vor und kritisiert, dass die Banken immer noch viel zu hohe Dispozinsen von ihren Kunden verlangen. Zwischen 6 und 15 Prozent müssen Verbraucher zahlen, wenn sie zu viel vom Konto abheben. Für die Überschreitung des Disporahmens werden sogar bis zu 20 Prozent Zinsen verlangt. Bereits vor sechs Monaten wurde ein Vergleichstest durchgeführt und trotz mehrmaliger Kritik von Seiten der Politik und der Verbraucherschützer haben die Banken wenig an ihren Zinssätzen verändert. Von den 104 getesteten Banken haben lediglich 26 Institute ihre Dispozinssätze gesenkt.13 Banken haben die Kritik gar nicht wahrgenommen und ihre Zinssätze seit dem Sommer 2010 sogar erhöht. Der Stiftung Warentest kommt dieses Vorgehen der Banken einer Abzocke gleich und empfiehlt den Verbrauchern die Bank zu wechseln bzw. einen Ratenkredit als günstigere Alternative zum Dispokredit aufzunehmen.Dispozins von 10 Prozent akzeptabel
Finanztest bemängelt außerdem, dass die Minderung der Dispozinsen angesichts des niedrigen Leitzinssatzes der Europäischen Zentralbank bei vielen Geldinstituten zu gering ausgefallen ist. Einige Banken senkten ihre Zinssätze gerade mal um wenige Zehntelprozent. 10 Prozent sollte der Dispozins nach Meinung der Verbraucherschützer höchstens betragen. Diesen akzeptablen Wert bietet zur Zeit jedoch nur jede zweite Bank an. Verbrauchern, die ihr Konto häufig überziehen wird deshalb geraten, die Bank zu wechseln und darauf zu achten, dass der Zinssatz nicht mehr als 10 Prozent beträgt.Bild: Frankfurt von *Debs* (Farbe angepasst), CC-BY
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