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Elektroautos - Mobilität der Zukunft?!

Kategorie: Strom



Dass unseren konventionellen Kraftstoffen bald die Puste ausgehen wird, dürfte nach zahlreichen Studien und Prognosen klar sein. Derzeit gehen Energie-Experten von einer noch verbleibenden Nutzungszeit von 40 bis 60 Jahren für Erdöl aus. In der Zwischenzeit ist es Aufgabe der Energie-Forschung eine Alternative für den fossilen Energieträger zu finden. Aktuell wird vor allem diskutiert und ausprobiert, ob Elektromotoren ein attraktives Äquivalent sein könnten.



Deutschland als Leitmarkt für Elektro-Autos

Die Bundesregierung hat kürzlich bekannt gegeben, dass Elektroautos in Zukunft verstärkt gefördert werden. Der Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität sieht bis 2020 vor, dass die Zahl der Verkehrsteilnehmer mit Elektroautos auf eine Million ansteigen soll. Mit Hilfe des auf zehn Jahre angelegten Plans will die Regierung so Deutschland zum Leitmarkt für Europa aufbauen und einen weiteren Meilenstein beim Klimaschutz setzen. Beim Start des Programms Anfang Dezember haben auch bereits viele Autohersteller ihre mit Strom betriebenen Modelle vorgestellt, um das Regierungsprogramm zu unterstützen.



So wird Daimler in einer Partnerschaft mit dem Energieversorger RWE den Elektro-Smart weiterentwickeln sowie Vorschläge und konkrete Maßnahmen treffen, um auch die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge zu schaffen. Dafür müssen Tankstellen gebaut werden, an denen die Batterie mit neuem Strom geladen werden kann und auch Batterien erfunden werden, die einfach austauschbar sind. Dazu will Daimler zusätzlich mit dem Energieunternehmen Evonik zusammenarbeiten, um die Forschung und den Bau von Lithium-Ionen-Batterien weiter voranzutreiben. Zusätzlich hat der Autohersteller bekannt gegeben, dass er italienische Großstädte wie Mailand, Rom oder Pisa mit dem einheimischen Energieversorger Enel ausrüsten will, um in einer Testphase den praktischen Betrieb mit den Elektroautomobilen auszuprobieren. Ähnliches hat BMW mit dem Mini-E vor, der ebenfalls mit Strom betrieben wird. Zusammen mit dem Energie-Partner Vattenfall wird der tägliche Betrieb des Elektroautos zunächst in Berlin und eventuell anderen deutschen Großstädten sowie in Amerika getestet. Daraus will der Automobilhersteller dann praktische Schlussfolgerungen für die Modelle der Zukunft ziehen.



Der Energieversorger E.ON ist zusammen mit VW ebenfalls eine Partnerschaft in Sachen Elektroauto eingegangen und will den Pilotbetrieb dahingehend untersuchen, ob Elektromobile als eine Art „Stromspeicher auf Rädern“ dienen könnten. Zudem hat das Energieunternehmen eigenen Angaben zufolge bereits 1,8 Millionen Smart-Meter im europaweiten Einsatz, die nun auch hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für die neue Art der Fortbewegung überprüft werden könnten. Renault und Nissan planen dagegen, den Schweizer Energie- und Automobilmarkt zu erobern. Gemeinsam mit dem nationalen Energieversorger Energie Ouest Suisse (EOS) soll der Bedarf an Stromtankstellen ermittelt werden. Außerdem habe das Energieunternehmen zugesichert, seine Autoflotte mit den Elektroautos von Nissan und Renault auszustatten.



Auch der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) hat in diesem Monat ein „Kompetenzzentrum Elektromobilität“ gegründet. Auf der neuen E-world, der nach eigenen Angaben zentralen Energiemesse Deutschlands, wird es im Februar 2009 eine eigene Konferenz zu dem Thema Elektromobiliät geben. Damit reagieren bereits zentrale Bereiche der deutschen Wirtschaft auf das von der Bundesregierung angeregte Programm.



Analyse: Die Zukunft des Elektro-Autos

Auch Forscher des Fraunhofer Instituts haben in einer Analyse untersucht, wie sich das Zukunftsszenario mit Elektrofahrzeugen wohl gestalten wird. Dabei gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Elektrofahrzeuge den heutigen 45 Millionen Automobile umfassenden Fuhrpark in Deutschland wohl nicht komplett ersetzen werden. Viel realistischer sei ein Mix aus zum Beispiel kleineren Elektrofahrzeugen für den Stadtverkehr und herkömmlich betriebenen Automobilen für längere Strecken, so die Fraunhofer. Entscheidend, wie gut sich die Elektrofahrzeuge durchsetzen könnten, sei aber letzten Endes der Ausbau der Infrastruktur, die Entwicklung der Öl- und Batteriepreise sowie umweltpolitische Maßnahmen der Regierung. Vor diesem Hintergrund müsse schon jetzt der Bau neuer Kraftwerke zur Stromerzeugung kalkuliert werden. Dass diese möglichst mit regenerativen Energieträgern betrieben werden sollten, verstehe sich von selbst. Sonst würden Elektroautos weit weniger zum Umweltschutz beitragen können, als von der Regierung geplant.