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Ökostrom: Marktprämie wird gesenkt - Marktintegration gescheitert?

Kategorie: Strom

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wird nach der Einigung des Vermittlungsausschusses reformiert. Dass die Solarförderung gekürzt wird, wenn auch nicht so stark wie ursprünglich von der Bundesregierung geplant, machte die Runde. Darüber hinaus ist beschlossen worden, dass die Marktprämie, mit der Ökostrom besser in den Strommarkt integriert werden soll, gesenkt wird, da der einst hochgelobte Mechanismus vor allem Kosten verursache.

Ökostrom: Marktprämie wird gesenkt - Marktintegration gescheitert? Wind Energy von bfick Erst im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung die Marktprämie eingeführt. Zuvor ist Ökostrom ausschließlich über die Erneuere-Energien-Umlage (EEG-Umlage) zu festen Abnahmepreisen ins Stromnetz gelangt. Die Marktprämie ist der Versuch die Ökostrom-Produzenten dazu zu bewegen, den grünen Strom auch an der Strombörse zu verkaufen. Machen sie das erhalten sie eine Extra-Zahlung.

Marktprämie kostet 2012 voraussichtlich 465 Millionen Euro

Die Idee hinter der Marktprämie ist, dass Produzenten Erneuerbarer Energien lernen sollen, sich auf die Nachfrage nach Strom, und somit auf den Strommarkt, anzupassen. Ökostrom wird nicht immer dann produziert, wenn er auch benötigt wird. Andererseits kann es zu Engpässen kommen wenn die Sonne einmal nicht scheint oder der Wind gerade nicht weht. Die Idee hinter diesem Marktmechanismus mag gut sein, sie ändert jedoch nichts daran wann die Sonne scheint, oder wann der Wind weht. Die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, dass Experten wie auch Politiker beklagen, die Marktprämie würde zwar viel kosten, dafür aber nichts bringen. Das Umweltministerium schätzt die Kosten für die Marktprämie in diesem Jahr auf 465 Millionen Euro. Vor allem Windparkbetreiber profitieren von der Prämie. Der FTD zufolge werden im Juli über zwei Drittel der Windkraft-Anlagen die Marktprämie erhalten, die den Betreibern 12 Euro je produzierte Megawattstunde zusätzlich einbringt.

Mehrkosten für die Solaförderung sollen gegenfinanziert werden

Die Solarförderung wird zwar gesenkt, die Kosten für die Stromverbraucher werden aber dennoch weiter ansteigen: Für die Einspeisung von Ökostrom gibt es feste Einspeisesätze, die 20 Jahre gelten. Für neue Anlagen sinken diese zwar, da jedoch mehr Ökostrom-Anlagen hinzukommen steigt in der Folge auch der Gesamtbetrag, welcher durch das EEG umgelegt wird - eine höhere EEG-Umlage bringt vermutlich auch höhere Strompreise mit sich. Laut FTD bestanden SPD und Grüne darauf die Marktprämie zu reformieren, um die Kosten für die Ökostrom-Förderung zumindest teilweise gegenzufinanzieren. Oppositionskreisen zufolge wird die Prämie nur deshalb nicht ganz abgeschafft, weil dies bedeuten würde, dass die Regierung einen Fehler eingesteht. Durch die abgesenkte Marktprämie soll die Ökostrom-Förderung ab 2013 um 200 Millionen Euro entlastet werden. Bild: Wind Energy von bfick, CC BY SA - bearbeitet von Tarifo.de.