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Strompreise: Ostdeutsche lehnen Mehrbelastung durch Energiewende ab

Kategorie: Strom

Dass die Akzeptanz der Energiewende stark von der Entwicklung der Strompreise abhängt zeigt eine aktuelle Umfrage von TNS Emnid: Nur 9 Prozent der Deutschen sind bereit deutlich höhere Stromkosten für die Energiewende zu zahlen. 41 Prozent der Deutschen lehnen jegliche Mehrbelastung durch den Ökostrom-Ausbau ab, in Ostdeutschland will sogar eine Mehrheit von 52 Prozent keine höheren Strompreise wegen der Energiewende akzeptieren. Strompreise: Ostdeutsche lehnen Mehrbelastung durch Energiewende ab Die TNS Emnid-Umfrage, die im Auftrag des Nachrichtenmagazins Focus durchgeführt wurde, geht von einer kritischen Mehrbelastung von 20 Euro im Monat aus: 48 Prozent der Deutschen sind bereit Mehrkosten bis zu dieser Schwelle für die Energiewende zu akzeptieren. Nur 9 Prozent akzeptieren auch höhere Stromkosten in einer Höhe von mehr als 20 Euro im Monat, in Ostdeutschland sind es sogar nur 4 Prozent.

Bürger wissen nicht was Energiewende kosten wird

Wie hoch die Strompreise infolge der Energiewende steigen werden kann niemand mit Sicherheit sagen. Mehrbelastungen fallen vor allem durch eine steigende Erneuerbare-Energien-Umlage (EEG-Umlage) und durch den Netzausbau an. Für die EEG-Umlage zahlen Verbraucher derzeit 3,59 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Experten zufolge könnte die Umlage im kommenden Jahr auf bis zu 5,3 Cent je kWh steigen. Gerd Billen vom Bundesverband der Verbraucherzentralen denkt, dass viele Deutsche nicht überblicken können wohin die Reise geht und was sie die Energiewende im Endeffekt kosten wird. Erneuerbare Energien werden durch das EEG mit festen Vergütungssätzen bevorzugt ins Stromnetz eingespeist. Da es keine Deckelung gibt steigt die EEG-Umlage immer weiter an, wenn mehr Ökostrom produziert und eingespeist wird.

Ostdeutsche wechseln Stromanbieter schneller als Westdeutsche

Da die Strompreise steigen wenn mehr Ökostrom durch feste Einspeisevergütungen vergütet wird fordern Politiker von der FDP und der Union die Subventionen zu begrenzen. Beispielsweise schlägt Michael Fuchs, der Stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, im Focus vor, die Ökostrom-Förderung jedes Jahr um fünf Prozent zu senken, um die Steigerung der Stromkosten zu begrenzen. Die Opposition und Teile der Regierung sehen das anders und wollen an der jetzigen Regelung festhalten. Dass mehr Menschen in Ostdeutschland  höhere Strompreise aufgrund der Energiewende ablehnen überrascht nicht. Einer TopTarif-Studie zufolge reagieren Ostdeutsche preissensibler auf steigende Stromkosten, da sie öfter und schneller den Stromanbieter wechseln als Westdeutsche. Vor allem Stromkunden, die weniger als 2.500 kWh im Jahr verbrauchen, wechseln in den neuen Bundesländern häufig den Stromanbieter: In Ostdeutschland machen diese Verbraucher knapp die Hälfte der Wechsler aus, im Westen hingegen nur 36 Prozent. Bild: Electric Windmill von paolosdala, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.