E.on-Chef und Grünen-Politikerin fordern günstigen Strom für Arme
Kategorie: Strom
Erfreuliche Nachrichten über die Energiewende sind ein Jahr nach dem beschleunigten Atomausstieg nur wenige zu lesen. Da die Stromkosten stärker als zunächst prognostiziert steigen können immer mehr Arme, insbesondere Hartz-IV-Empfänger, ihre Strom-Rechnungen nicht mehr bezahlen. Nach E.on-Chef Johannes Tyessen fordert deshalb nun auch die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn, dass Strom für Arme günstiger wird.
Strom-Zuschläge oder günstige Stromtarife
Die Forderungen des Vorstandschefs von Deutschlands größtem Stromanbieter und der Grünen-Politikerin gehen zwar in dieselbe Richtung, bei der konkreten Umsetzung, wie Strom für finanziell Schwache günstiger werden kann, gehen die Vorschläge jedoch auseinander. Teyssen fordert in einem Interview mit Spiegel Online, dass Hartz-IV-Empfänger einen Zuschlag auf den Strompreis vom Staat erhalten sollen. Der Ausgleich soll sich an den Mehrkosten orientieren, welche durch die Erneuerbare-Energien-Umlage anfallen. Die Gaskosten von Hartz IV-Empfängern werden bereits voll vom Staat getragen, beim Strom erhalten sie hingegen keine Zuschläge. E.on ist in den vergangenen Monaten negativ in die Nachrichten geraten, da der Stromversorger seine Strompreise erhöhte, was vor allem für sozial Schwache eine Belastung bedeutet. Der Vorschlag des E.on-Chefs hätte zufolge, dass die Steuerzahler stärker für die sozial Schwachen aufkommen. Bärbel Höhn möchte hingegen die Energieversorger in die Pflicht nehmen. Im ARD-Morgenmagazin fordert sie, dass die Stromanbieter Armen spezielle, günstige Stromtarife anbieten sollen, bei denen die Kilowattstunde Strom weniger als üblich kostet.Stromkonzerne würden Kostenersparnis durch den Ökostrom-Ausbau nicht weitergeben
Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien entstehen den Energiekonzernen auch Kostenersparnisse, beispielsweise wird der Strom an der Börse an sonnenreichen Tagen, in denen besonders viel Ökostrom aus Photovoltaik-Anlagen produziert wird, günstiger. Höhn kritisiert, dass viele Stromanbieter die Einspareffekte, welche durch den Ökostrom-Ausbau erzielt werden, nicht an ihre Stromkunden weitergeben würden. Bild: Arbeitsamt in Gießen von Moe_, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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