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Steigende Strompreise: Gericht spricht Netzbetreiber höhere Netzkosten zu

Kategorie: Strom

Das Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) hat am Mittwoch ein Urteil zugunsten der Netzbetreiber verkündet: Die bisherige Kalkulation der Netzentgelte, die von der Bundesnetzagentur festgelegt worden ist, hat das OLG aufgehoben. Für Verbraucher bedeutet dies, dass die Strompreise steigen werden, denn die Kosten für die Stromnetze sind in den Strompreisen enthalten. Steigende Strompreise: Gericht spricht Netzbetreiber höhere Netzkosten zu Insgesamt 300 Gas- und Stromnetzbetreiber hatten vor dem OLG geklagt. Der Sieg der Netzbetreiber entspricht auch einer Niederlage der Gas- und Stromanbieter, da an diese Nachforderungen gestellt werden könnten. Im Endeffekt werden die Versorger die höheren Netzentgelte aber an die Verbraucher weitergeben.

Netznutzung macht 20 Prozent des Strompreises aus

Aktuellen Berechnungen des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zufolge machen die Netzgebühren derzeit 20 Prozent des Strompreises aus, es ist jedoch anzunehmen, dass die Gebühren wegen der Energiewende weiter steigen werden. Der Ökostrom-Ausbau erfordert auch einen Ausbau der Stromnetze, um die dezentral erzeugte saubere Energie zu den Verbrauchern zu transportieren. Wie teuer der Netzausbau, und folglich auch die Energiewende, werden wird, ist umstritten, umsonst wird die Umstellung der Energieversorgung aber sicherlich nicht zu haben sein. Das jetzige Urteil des OLG ist noch nicht rechtskräftig, da es möglich ist, dass die Gas- und Stromversorger vor dem Bundesgerichtshof eine Beschwerde einlegen werden. Das OLG in Düsseldorf ließ diese Möglichkeit zu. Wie hoch die Kosten für die Endverbraucher durch den Ausgang des Gerichtsverfahrens werden könnten, kann nur sehr komplex abgeschätzt werden. Experten rechnen mit einer Summe im dreistelligen Millionen-, oder sogar im Milliardenbereich.

Immer mehr Stromkunden können ihre Rechnungen nicht bezahlen

Schon heute haben viele Verbraucher Schwierigkeiten damit, ihre Stromrechnung zu begleichen. Im vergangenen Jahr ist nach Berechnungen der Verbraucherzentrale NRW ca. 600.000 Menschen der Strom abgedreht worden, darunter befanden sich viele Arbeitslose, Hartz IV-Empfänger und Rentner. Sollten die Strompreise weiter ansteigen, dann wird auch die Zahl derjenigen zunehmen, die von der so genannten Energiearmut betroffen sind. Ersten Prognosen zufolge könnten in diesem Jahr 700.000 Verbraucher von einer Stromsperrung betroffen sein. Bild: Pylons von treehouse1977, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.