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Günstige Strompreise an den Börsen führen zu höheren Verbraucherpreisen

Kategorie: Strom

Als im vergangenen Jahr acht Kernkraftwerke abgeschaltet wurden befürchteten viele einen starken Anstieg bei den Strompreisen - sowohl an der Börse, als auch für die Verbraucher. Tatsächlich müssen viele Stromkunden mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. An der Börse ist der Strompreis allerdings gesunken, was aber den Endverbrauchern nicht zugute kommt. Günstige Strompreise an den Börsen führen zu höheren Verbraucherpreisen

Erneuerbare Energien sorgen für sinkenden Börsenpreise

Im Schnitt kostete einen Kilowattstunde (kWh) Strom an der Strombörse in Leipzig (EEX) in diesem Jahr 4,37 Cent. Im Vorjahreszeitraum, Januar bis Mai 2011, lag der Börsenpreis mehr als 17 Prozent über dem aktuellen Kurs. Als Hauptgrund für den gesunkenen Strompreis sehen Experten die vermehrte Einspeisung von Erneuerbaren Energien an, denn diese lassen an wind- und sonnenreichen Tagen die Kure purzeln. Ökostrom aus regenerativen Energien wird nach dem Erneuerbaren Energiegesetz (EEG) bevorzugt ins Stromnetz eingespeist. Um die Markteinführung der Erneuerbaren Energien zu fördern müssen Stromverbraucher eine Umlage bezahlen. Umso mehr Ökostrom ins Netz eingespeist wird, desto höher wird die EEG-Umlage. Da die Umlage nur von den Endverbrauchern gezahlt wird müssen diese bei niedrigeren Börsenpreisen im Endeffekt mehr für ihren Strom bezahlen. Nach der geltenden Regelung wird die Differenz zwischen den Börsenpreisen und den festgesetzten Vergütungssätzen für Ökostrom von den Endverbrauchern beglichen. Kostet eine kWh Strom wie derzeit ca. 5 Cent an der Börse, dann beträgt die Umlage etwa für Solarstrom 19,4 Cent. Kostet der Strom an der Börse hingegen 10 Cent, dann sinkt die Umlage auf 14,4 Cent. Stromverbraucher haben folglich nichts von niedrigen Börsenpreisen, im Gegenteil.

EEG-Umlage wird Prognosen zufolge auf mehr als 5 Cent ansteigen - Strompreise steigen

Derzeit müssen rund 3,6 Cent je kWh für die Ökostrom-Förderung von den Stromverbrauchern gezahlt werden. Eine Prognose des Spiegel, wonach die EEG-Umlage in den kommenden 12 Monaten auf über 5 Cent je kWh ansteigen wird, hält auch Volker Kauder, CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag, für realistisch. Für Endverbraucher bedeutet dies, dass die Strompreise weiter ansteigen werden, unabhängig von den Erzeugungs- und Vertriebspreisen der Stromanbieter, die in ihrer Höhe, anders als die EEG-Umlage, teilweise stark variieren. Bild: Electric Grid 125px von Image Editor, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de