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New York will Ökostrom aus Trinkwassersystem erzeugen

Kategorie: Strom

In New York wird in den kommen 18 Monaten ein ungewöhnliches Pilotprojekt zur Gewinnung sauberer Energie durchgeführt: Rentricity, eine kleine, innovative Firma, hat von der Administration und dem Bürgermeister Michael Bloomberg die Genehmigung erhalten zu testen, ob in dem städtischen Trinkwassersystem Ökostrom gewonnen werden kann. New York will Ökostrom aus Trinkwassersystem erzeugen

Wasser kommt mit Druck in New York an

New York bezieht sein Wasser aus den Catskill Mountains, einem Ausleger der Appalachen nördlich der Stadt. In dem Mittelgebirge, das mehrere Berge über 1.000 Meter hat, gibt es eine Reihe von Stauseen, welche die sichere Trinkwasserversorgung der Stadt garantieren. Das Wasser fließt aus den Catskill Mountains bergabwärts in die Stadt. Durch den Höhenunterschied kommt das Wasser mit einem Druck in der Stadt an, der ca. 41 bar entspricht. Diesen Druck will Rentricity nutzen. Das Unternehmen will den Druck in den Leitungen mindern, und die Energie, die durch den Druckverlust frei wird, mithilfe eines selbst entwickelten Systems in Strom umwandeln. Ein großer Vorteil von Wasserkraft ist, dass die Stromerzeugung planbar ist: Da Strom aus Sonne und Wind sehr unregelmäßig produziert wird, müssen Backup-Kraftwerke verfügbar sein, auf die zurückgegriffen werden kann, wenn die Sonne gerade nicht scheint, Strom aber dennoch benötigt wird. Das Rentricity-Projekt ist von diesen Schwankungen nicht betroffen.

Es gibt gute Gründe für, aber auch gegen das Projekt

Die Erzeugung sauber Energie aus zuverlässiger Wasserkraft spricht zwar ganz klar für das Projekt, es gibt jedoch auch gute Gründe, die dagegen sprechen: Der Stromerzeugung wird nicht sonderlich groß sein, die Anlage soll 62 Kilowatt leisten. Die Wasserleitungen verlaufen unter den Straßen New Yorks. Der dort erzeugte Strom muss ins Stromnetz eingespeist werden, was wohl nicht sehr einfach ist, denn unter den Straßen ist kaum noch Platz. Auch wird befürchtet, das die Qualität des Trinkwassers durch die Anlagen beeinflusst werden könnte. Ob sich die Anlagen lohnen, ohne die Wasserqualität negativ zu beeinträchtigen, kann wohl erst nach dem Abschluss des Pilotprojektes in eineinhalb Jahren mit Sicherheit beurteilt werden. Bild: New York City von Erik Daniel Drost, CC-BY-SA - bearbeitet von Tarifo.de.