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Erdgas aus Ökostrom

Kategorie: Gas

Stuttgart - Eines der zentralen Probleme der Ökostrom-Produktion ist die mangelnde Speicherkapazität regenerativ erzeugter Energie. Insbesondere die unregelmäßige Einspeisung von Windenergie führt immer wieder zu starken Netzspannungsschwankungen. Nun scheint der Wissenschaft ein Durchbruch gelungen zu sein: überschüssiger Ökostrom wird zwecks Speicherung in Gas umgewandelt.

Strom aus Sonne und Wind ist klimaschonend und unendlich verfügbar. Doch mit dem fortschreitenden Ausbau entsprechender Anlagen wurde das Stromnetz hierzulande immer mehr unter Druck gesetzt. Die Einspeisung umweltfreundlich gewonnener Energie lässt sich schwerer regulieren als solche aus konventionellen Kraftwerken. Mit der Entwicklung einer hinreichenden Speicherlösung könnten kurzfristig auftretende Über- und Unterkapazitäten ausgeglichen werden.

An der Entwicklung beteiligt sind das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW), das Fraunhofer-Institut und die Firma Solar Fuel aus Österreich. Als Speicher soll das reguläre Gasnetz dienen. Dieses kann mit etwa 200 Terawattstunden den Energiebedarf von rund drei Monaten decken. Zum Vergleich: das hiesige Stromnetz kann gerade einmal 0,07 Terawattstunden speichern.

Die Umwandlung von Strom in Erdgas haben die Forscher in einer Stuttgarter Testanlage erprobt. Mittels Elektrolyse wird zunächst Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Anschließend wird aus Wasserstoff und Kohlendioxid das brennbare Methan gewonnen. Methan ist Hauptbestandteil von herkömmlichen Erdgas. Schon in zwei Jahren soll eine wesentlich größere Anlage zur Umwandlung von Ökostrom in Gas in Betrieb genommen werden.