Energiewende: Netzausbau kostet 4,5 Milliarden im Jahr

Wie stark die Strompreise in Zukunft steigen hängst stark von den Kosten des Netzausbaus ab. Damit mehr Ökostrom ins Stromnetz eingespeist und verteilt werden kann müssen die Stromnetze im Zuge der Energiewende massiv ausgebaut werden. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) könnten sich diese Kosten auf 4,5 Milliarden Euro im Jahr belaufen.

Endverbraucher zahlen durch höhere Abgaben für die Energiewende

Damit der Strom aus Erneuerbaren Energien verteilt werden kann müssen die Hochspannungsleitungen für ca. 1 Milliarde Euro im Jahr ausgebaut werden. Hinzu kommen Kosten von bis zu 3,5 Milliarden Euro für Stromnetze mit einer niedrigen und einer mittleren Spannung. Diese Kosten bewertet ein BDEW-Netzexperte in der Welt als vertretbar, da da die Stromkunden für Subventionen Erneuerbarer Energien deutlich mehr zahlen müssen. Ökostrom wird mit 14 Milliarden pro Jahr gefördert. Unabhängig davon ob Endverbraucher einen Ökostrom-Tarif haben oder nicht, für die oben aufgeführten Kosten zahlen sie in jedem Fall. Die Förderung der Erneuerbaren Energien werden durch eine Umlage finanziert, die Netzkosten durch die Netzentgelte. Wie stark diese steigen ist allerdings noch gar nicht klar, denn die 4,5 Milliarden sind nur eine Schätzung. Viel hängt auch von einem anstehenden Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichtes (OLG) ab.

Netzbetreiber fordern höhere Netzentgelte

Beinahe 300 Netzbetreiber haben vor dem OLG eine Beschwerde eingereicht. Sie wollen gerichtlich durchsetzten, dass die Netzentgelte, die von der Bundesnetzagentur festgelegt werden erhöht werden. Die Prognosen über die Höhe, die das Gericht festlegen könnte, gehen weit auseinander. Von einem dreistelligen Millionbetrag bis hin zu einem Milliardenbetrag gehen die Schätzungen. Wie hoch die Summe am Ende auch ausfallen mag - für die Endverbraucher werden die Strompreise wahrscheinlich weiter steigen. Bild: Electricity von abunto.de, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.