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RheinEnergie: Umweltminister Röttgen kündigt Stromvertrag wegen Preiserhöhung

Kategorie: Strom

Hunderte Stromanbieter haben in den vergangenen Monaten die Strompreise erhöht und dies immer wieder mit der Energiewende begründet. Umweltminister Norbert Röttgen hat sich wiederholt an dieser Begründung gestört und verkündet, die Politik wäre nicht die Ursache vieler Strompreissteigerungen. Nachdem nun sein privater Stromversorger, die RheinEnergie, die Strompreise angehoben hat, kündigte Röttgen laut Medienberichten seinen Stromvertrag. RheinEnergie: Umweltminister Röttgen kündigt Stromvertrag wegen Preiserhöhung

Strompreiserhöhungen wegen Energiewende sind umstritten

Röttgen, der derzeit auch um das Amt des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen kämpft, hat Stromanbietern vorgeworfen ihre Kunden mit falschen Begründungen zu täuschen: Bei Strompreiserhöhungen würde stets die Energiewende als Begründung ins Feld geführt. Nach Ansicht des Bundesumweltministers sind viele Erhöhungen der Strompreise aber nicht gerechtfertigt. Die Rheinische Post berichtet, dass Röttgen deswegen nun seinen eigenen Stromvertrag mit dem Stromanbieter RheinEnergie gekündigt habe. Die Zeitung beruft sich auf das Umfeld des Ministers. Röttgen hat den Kölner Stromanbieter zuvor öffentlich an den Pranger gestellt und die Begründung der Strompreiserhöhung als "Falschinformation" bezeichnet. Die RheinEnergie wehrt sich gegen die Vorwürfe von Röttgen: Der Stromversorger wies die Anschuldigung des Spitzenkandidaten der NRW-Wahl zurück. Die Preiserhöhung gehe allein auf Kostensteigerungen zurück, die Stromkunden wären korrekt informiert worden.

DIW: Energieexpertin unterstützt Röttgens Position

Claudia Kemfert, Energieexpertin beim Deutschen Institut für Wirtschaft (DIW) unterstützte in der vergangenen Woche im Handelsblatt die Position des Umweltministers: Eine Strompreisexplosion aufgrund der Energiewende ist  übertrieben und falsch begründet. Die Strompreiserhöhungen vieler Anbieter riechen laut Kemfert "nach Abzuzocken der Verbraucher". Eine Begründung für Strompreiserhöhungen gibt es der DIW-Expertin zufolge derzeit nicht. Stromverbraucher müssen sich stetige Preiserhöhungen ihrer Versorger nicht gefallen lasen. Bei Strompreiserhöhungen steht ihnen in der Regel ein Sonderkündigungsrecht zu. Sie können ihren Stromvertrag wie Norbert Röttgen einfach kündigen und zu einem Anbieter wechseln, der günstigere Strompreise verlangt. Bild: Annette Schavan und Norbert Röttgen auf der Pressekonferenz von wissenschaftsjahr, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.