Strompreise steigen laut Bundesnetzagentur um rund 7 Prozent

Wie teuer die Energiewende für die Stromverbraucher wird ist umstritten. Die Bundesnetzagentur schätzt, dass allein der Ausbau der Stromnetze zu einem  deutlichen Anstieg der Strompreise führt. Die Agentur geht davon aus, dass aufgrund neu benötigter Kapazitäten die Netzentgelte zwischen 16 und 24 Prozent steigen werden. Für private Stromverbraucher bedeutet dies eine Strompreiserhöhung um bis zu 7 Prozent, für Industriekunden könnten die Strompreise sogar um 8 Prozent steigen.

Ausnahmen für Industrie belasten Privatkunden

Für Industrieunternehmen besteht die Möglichkeit, von den Netzentgelten befreien zu werden. Die Kosten für die Stromnetze müssen dann von allen anderen - in erster Linie den Privatkunden - bezahlt werden. Die FAZ berichtet, dass bereits über 1.600 Unternehmen bei der Bundesnetzagentur Vergünstigungen gefordert haben. Die Kosten hierfür werden auf 400 Millionen Euro beziffert. Durch die Energiewende kommen noch weitere Kosten auf die Stromverbraucher zu: Durch den unregelmäßig produzierten Ökostrom müssen Industriekunden entschädigt werden müssen, wenn es zu Engpässen kommt. Die Kosten hierfür werden in diesem Jahr auf 100 Millionen Euro geschätzt und sollen zukünftig weiter steigen. Auch für intelligente Stromzähler und Wechselrichter, die für die Stabilisierung von Solarstromanlagen benötigt werden, sind Millionensummen veranschlagt. Zusammen mit den Kosten für die neuen Stromnetze summieren sich die Kosten der Energiewende.

Akzeptanz der Energiewende ist in Gefahr

Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass weitere klare Steigerung beim Strompreise die Akzeptanz der Energiewende gefährden könnten. Der Atomausstieg und der Ausbau der Erneuerbaren Energien wären nur dann politisch durchzuhalten, wenn die Strompreise in einem vertretbaren Ausmaß steigen. Bereits in diesem Frühjahr haben über 200 Stromanbieter die Preise angehoben. Viele davon begründeten dies mit dem Anstieg der Netzentgelte. Bild: Strommast auf Feld von mueritz, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.