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Verbriefung

Die Verbriefung stellt einen Weg für Kreditinstitute und Unternehmen dar, sich bei nicht ausreichend zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln einer Finanzierung zu bedienen. Erst seit den 1990er Jahren gibt es diese Art der Finanzierungsbeschaffung. Die Verbriefung bietet die Möglichkeit, Wertpapiere zu erzeugen. Dies geschieht mittels der Verbriefung bestehender Forderungen, die ein Unternehmen oder ein Kreditinstitut gegenüber anderen Vertragspartnern hat. Diese Wertpapiere nennen sich Asset Backed Securities, kurz ASB. Die Käufer dieser Asset Backed Securities übernehmen dabei das bestehende Kreditrisiko, das zuvor das Unternehmen oder das Kreditinstitut tragen musste. Die Finanzierungsmöglichkeit durch die Verbriefung von Krediten bietet verschiedene Vorteile. Unerwartete Risiken, die jeder Forderung innewohnen, können sich auf mehrere Akteure verteilen. Falls unerwartete Risiken eintreffen und nur ein Unternehmen allein treffen, sind die Folgen unvorhersehbar und können bis zur Insolvenz führen. Unternehmen und Kreditinstitute gewinnen durch die Verbriefung an Eigenkapital für weitere Investitionen und sie minimieren ihre Risiken, welche offene Forderungen mit sich bringen.

Das Verfahren der Verbriefung ist sehr komplex und hat auch nicht geringe Kosten zur Folge. Werden die Forderungen durch das Unternehmen verkauft, verzichtet es natürlich auch auf die Zinsen, die aus der Forderung entstehen würden. Die sehr komplexe Transaktion einer Verbriefung wird in der Regel durch eine dritte Partei, das kann ein Investmentbank sein, durchgeführt. Diese dritte Partei übernimmt auch die Beratung und Organisation zwischen dem Originator, also dem Verkäufer der Forderung, und der SPV, der Zweckgesellschaft, die die Verbriefungen am Markt als Emission platziert. Der Originator verwaltet die verkauften Forderungen. Das verkaufende Unternehmen erhält auch alle zukünftigen Zahlungsströme, unter dem Vorbehalt, dass diese der SPV zustehen. Erheben die Investoren, die die ABS gekauft haben, Ansprüche, so werden diese ausschließlich gegen die SPV und das verbriefte Kreditportfolio gerichtet, nicht gegen den Originator.

Die wichtigste Voraussetzung für eine Verbriefung einer Forderung ist allgemein die Gewährleistung von regelmäßigen Zahlungen für eine bestimmte Zeit. Bei einer Kreditaufnahme sind das die Zins- und Tilgungsleistungen des Kreditnehmers. Alle Verbriefungstransaktionen sollen in der Regel zu niedrigeren Kapitalkosten führen, die eine Kreditaufnahme mit sich bringen würde. Die Verbriefung erfasst immer ganze Portfolios von Forderungen und nie einzelne Stücke. Rating-Agenturen analysieren die Qualität der Forderungen und überprüfen die Transaktionsstruktur. Zudem werden alle ABS selbst geratet und auch zukünftige Emissionen und Abwicklungen überwacht.