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Termingeschäft

Ein Termingeschäft, manchmal auch als Zeitgeschäft bezeichnet, ist eine gängige Form im Börsenhandel. Im Gegensatz zum Kassageschäft wird hierbei kein sofortiger Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Waren vollzogen. Vielmehr wird bei einem Termingeschäft die Höhe der Kauf- bzw. Verkaufssumme für eine bestimmte Menge eines Produktes zu einem festgesetzten späteren Zeitpunkt im Voraus verabredet. In der Regel liegen die Laufzeiten für ein Termingeschäft zwischen einem Monat und zwölf Monaten. Meist läuft die Frist am Monatsende aus. Diese Art heißt Ultimogeschäft. Unzählige Wertpapiere, Devisen und Waren werden täglich mittels Termingeschäft gekauft und verkauft. Hierfür gibt es spezielle Terminbörsen. Aber auch außerbörsliche Geschäfte auf Basis individueller Vereinbarungen werden abgeschlossen.

Man unterscheidet unbedingte und bedingte Termingeschäfte. Bei einem unbedingten Termingeschäft, wie bei einem Future oder Forward, sind beide Vertragspartner ausnahmslos zum vereinbarten Handel am festgesetzten Zeitpunkt verpflichtet. Anders verhält es sich bei einem bedingten Termingeschäft, auch Optionsgeschäft genannt. Bei der europäischen Variante kann am Fälligkeitsdatum der Handel zu den vereinbarten Bedingungen vollzogen werden oder nicht. Für diesen Fall ist von dem bevorzugten Vertragspartner eine Prämie zum Risikoausgleich zu zahlen.

Zweifellos ist ein Termingeschäft ein höchst spekulatives Unterfangen und mit hohen Risiken verbunden. Durch die Schwankungen des Aktien- und Devisenmarktes lassen sich mit einem Termingeschäft hohe Gewinne erzielen. Kunden müssen von ihrer Bank beziehungsweise ihrem Broker auf das spezielle Risiko dieser Geldanlage hingewiesen werden. Bei einer Unterlassung dieser Aufklärungspflicht sind Banken nach deutschem Recht zu einem Schadenersatz verpflichtet. In der Vergangenheit haben Betrüger immer wieder versucht, ahnungslose Kunden am Telefon mit Warentermingeschäften zu locken.

Für Kritiker ist ein Termingeschäft nichts anderes als eine Wette an der Börse. Dabei kann ein risikobehaftetes Geschäft mit diesem Instrumentarium abgesichert werden. Man spricht dann vom Hedgegeschäft. Überdies kann ein Termingeschäft zur Stabilisierung des Preises führen. Angebot und Nachfrage können so von den Vertragspartnern kontrolliert werden. Indem Käufer und Verkäufer über einen längeren Zeitraum einen bestimmten Preis vereinbaren, sichern sie sich gegenseitig gegenüber „irrationalen“ Schwankungen des Marktes ab. Mit dieser Strategie können sich Fluggesellschaften beispielsweise vor drastisch steigenden Kerosinpreisen schützen. Leider gibt es kaum Warentermingeschäfte mit einer tatsächlichen Warenlieferung im Sinne eines Effektivgeschäftes.