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Hedge-Fonds

Der Begriff Hedging tauchte bereits im 17. Jahrhundert auf, als japanische Reisbauern mittels einer Kreditnote ein bestimmtes Preisniveau lange Zeit vor Einbringung der Ernte absichern konnten. Im Jahre 1949 wurde der erste Hedge-Fonds von Alfred Winslow Jones gegründet. Dieser tätigte Leerverkäufe seiner Aktienbestände mit dem Ziel eines Wiedererwerbs auf niedrigerem Kursniveau. Den Ertrag seines Leerverkaufs investierte er in andere Aktien, in der Hoffnung, dass sich deren Aktienkurse nach oben entwickeln würden. Das war die Erfindung der Long-Short-Strategie als die erste Strategie für Hedge-Fonds. Diese Bezeichnung ist der Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Anlagestrategien. Dabei ist der eigentliche Begriff Hedging, gleichbedeutend mit Absicherung, nicht charakteristisch für diese Fonds. In erster Linie geht es bei den Hedge-Fonds heute um das Erzielen einer positiven Rendite, unabhängig davon, in welche Richtung sich ein Kapitalmarkt bewegt.

In der Regel verbinden sich mit dem Namen Hedge-Fonds gleichzeitig Begriffe wie hohes Risiko, Leerverkäufe und Totalverlust (im Extremfall) einer Kapitalanlage. Doch Hedge-Fonds tragen dieses Image des Negativen nicht zu Recht. Die über 20 Hedge-Fonds-Strategien reichen von risikoarmen Modellen bis hin zu sehr spekulativen Risiken für den Fondsanleger. Die jeweils gewählte Hedge-Fonds-Strategie entscheidet über die Höhe eines Verlustrisikos. Die Angabe einer Rendite zeigt noch lange nicht eine hohe Qualität eines Hedge-Fonds. Denn immer muss der Zusammenhang von Risiko und Rendite, die Volatilität, hergestellt werden, um Strategien vergleichbar machen zu können. Solche Fonds binden sich weder an Benchmarks noch an Vergleichsindizes.

Die Finanzkrise ab 2007 ließ viele Hedge-Fonds ihr Kapital verlieren, es schrumpfte stark oder es kam zur Pleite. Als Beginn der Finanzkrise gilt die Bekanntgabe des Zusammenbruchs der zwei Hedge-Fonds der Investmentbank Bear Stearns. Bei diesen Fonds handelte es sich um hoch spekulative Anlagen, die mit Krediten finanziert wurden, welche das eigene Vermögen um ein Vielfaches überstiegen. In der Finanzkrise begannen die Kurse stark zu fallen, die Kredite mussten vorzeitig zurückgezahlt werden. Nach diesem Ereignis ging das in solche Fonds investierte Kapital stark zurück.

Der Unterschied zwischen Hedge-Fonds und traditionellen Investmentfonds besteht in der Verwendung unterschiedlicher Anlageinstrumente und Hilfsmittel zur Erreichung des Zieles (genannt Derivate), der genutzten Möglichkeit des Leerverkaufs (genannt Short-Selling) sowie des Einsatzes von Fremdfinanzierung (genannt Leverage). Klassische Hedge-Fonds wurden und werden vorrangig von institutionellen Anlegern genutzt, Publikumsfonds laut deutschem Investmentgesetz sind sie hingegen nicht.