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Energiewende

Der Begriff Energiewende ist seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Japan im März 2011 in Deutschland weit verbreitet. Den Ausdruck gibt es jedoch schon länger, auch bedeutet er mehr als nur den Atomausstieg.Bereits 1980 trug eine Studie des Öko-Instituts den Titel Energiewende. In dieser forderten die Autoren die absolute Abkehr von der Atomkraft und des fossilen Energieträgers Öl. Der Begriff an sich bezeichnet einen Wandel der Energieversorgung. Da die westlichen Industriegesellschaften ihre Energie überwiegend aus fossilen Energieträgern und der Kernkraft gewinnen, bedeutet Energiewende ganz allgemein eine Abkehr von diesem System der Energieerzeugung hin zu einem anderen, meist dem der Energieversorgung durch Erneuerbaren Energien. Mit Energiewende wird darüber hinaus ein Wandel der Energieproduktion und deren Eigentumsstrukturen bezeichnet: Derzeit produzieren wenige große Unternehmen in Großkraftwerken den überwiegenden Teil der Energie in den entwickelten Staaten. Ein Wandel zu einer dezentralen Energieerzeugung kleiner Wirtschaftseinheiten wird teilweise auch als Energiewende bezeichnet.

Die Energiewende in Deutschland

Aufgrund der Popularität des Begriffs infolge des Atomunglücks von Japan wird die Energiewende in Deutschland in erster Linie mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien verbunden. Der Wandel der deutschen Energiepolitik infolge der japanischen Reaktorkatastrophe ist jedoch nicht so gravierend wie oft dargestellt. Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, die erst wenige Monate zuvor beschlossen wurde, ist zurückgenommen worden. Darüber hinaus wird der Atomausstieg, der bereits im Jahr 2000 im so genannten Atomkonsens beschlossen wurde, beschleunigt. Viele wichtige politische Regelungen, die einen Wandel der Energieversorgung ermöglichen, sind bereits lange vor 2011 getroffen worden. In erster Hinsicht ist hier das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) zu nennen, das die Markteinführung neuer, nachhaltiger Energieträger fördert.

Die Energiewende dauert Jahrzehnte

Die Energiewende ist nicht innerhalb weniger Wochen nach Fukushima beschlossen worden, und sie wird auch nicht in kurzer Zeit vollzogen werden können. Bereits seit den 80er Jahren setzen sich diverse Gruppen für eine Veränderung der deutschen Stromversorgung und deren Strukturen ein. Bis Deutschland seine Energie zu einem überwiegenden Anteil aus regenerativen Quellen bezieht, werden noch Jahrzehnte vergehen. Ob eine dezentrale Eigentums- und Versorgungsstruktur des Energiesektors in diesem Zusammenhang überhaupt entsteht, wird von Experten bezweifelt. Aufgrund des langen Zeitraums kann es zudem noch zu vielen Revisionen und Richtungsänderungen in der Energiepolitik kommen, die als neue Energiewende bezeichnet werden könnten.