Endfälligkeit
Die Bezeichnung Endfälligkeit gilt für den Rückzahlungszeitpunkt einer endfälligen (terminlich vorbestimmten) Anleihe, eines endfälligen Darlehens oder auch Sicherungskredites. Die Endfälligkeit eines Darlehens wird als eine spezielle Vereinbarung einer Zahlung zwischen dem Darlehensnehmer und dem Darlehensgeber abgeschlossen. Demzufolge unterscheidet dieses sich auch grundsätzlich von anderen Darlehensarten. Beim Darlehen mit Endfälligkeit erfolgt die Begleichung der Darlehensschuld erst zum Schluss der vereinbarten Laufzeit. Für die gewählte Zeitdauer des Darlehens überweist der Darlehensnehmer ausschließlich die anfallenden Zinsen. Die Kapitalsumme beziehungsweise Darlehenssumme ist zur vereinbarten Endfälligkeit jedoch vollständig zurückzuzahlen. Für den Fall, dass ein endfälliges Darlehen vor der eigentlichen Endfälligkeit gekündigt werden muss, wird die gesamte Darlehenssumme zum Zeitpunkt der Kündigung fällig. Das kann aus einer nicht vertragsgerechten Zinszahlung beziehungsweise Zahlungsstockung resultieren oder wird zwischen beiden Vertragspartnern in einer gesonderten Übereinstimmung geregelt.
Das Darlehen mit Endfälligkeit bietet in der Hauptsache einem Darlehensnehmer mehrere Vorteile. Seine finanzielle Belastung während der Darlehensdauer wird durch eine ausschließliche Zinszahlung vermindert. Freies Kapital kann bis zur Endfälligkeit des Darlehens für Investitionen oder andere Tätigkeiten verwendet werden, beispielsweise auch in eine Lebensversicherung eingezahlt werden, wenn die Auszahlung der investierten Summe einschließlich der Erträge vor dem Ende der Laufzeit des Darlehens erfolgt. Auf diese Art kann eine größere Summe zwischenfinanziert werden und bei Endfälligkeit des Darlehens wird das endfällige Kapital nachfolgend aus dem Gewinn der Lebensversicherung beglichen. Interessant und gewinnbringend ist eine solche Vorgehensweise natürlich, wenn die Höhe der Zinsen der ausgewählten Sparform insgesamt höher ist als die Darlehenszinsen. So kann eine Sparform die Kosten für ein endfälliges Darlehen erbringen sowie einen Mehrwert schaffen.
Besonders bei der Baufinanzierung wird das endfällige Darlehen neben dem annuitätischen Darlehen und dem Bauspardarlehen häufig genutzt. Sinn macht dies jedoch nur, wenn der Tilgungsträger - also die Sparform als Lebensversicherung oder Währungsanleihe - höhere Gewinne erwirtschaftet als letztlich ein Darlehen kostet. Denn zum Termin der Endfälligkeit muss das Baudarlehen zurückgezahlt werden. Ein endfälliger Kredit bedeutet für beide Seiten, den Kreditnehmer und den Kreditgeber, immer ein höheres Risiko, da mit einer Rückzahlung in 20 oder 30 Jahren auch viele Unwägbarkeiten verbunden sind. Ob alle Strategien einer Tilgung bis zur Endfälligkeit letztlich aufgehen, kann schwer prognostiziert werden.