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Stromnetz-Ausbau soll vorangetrieben werden: Bundesregierung beschließt Erdkabel-Vorrang

Kategorie: Strom

Vergangene Woche hat der Bundestag ein neues Gesetz zum Energieleitungsbau verabschiedet. Darin ist vorgesehen, die drei geplanten Stromtrassen, die den Süden Deutschlands mit Strom aus dem Norden versorgen sollen, vorrangig unter der Erde verlegen zu lassen. Experten begrüßen den Beschluss, da durch die so gegebene Planungssicherheit der Netzausbau zügig vorangetrieben werden könne. Gleichzeitig könnten sich durch die Entscheidung der Bundesregierung aber auch die Strompreise für Verbraucher erhöhen.

Stromnetz-Ausbau soll vorangetrieben werden: Bundesregierung beschließt Erdkabel-Vorrang Green Power

Stromtrassen-Gesetz schafft Planungssicherheit und ermöglicht schnellen Netzausbau

Wenn die letzten Atomkraftwerke bis zum endgültigen Atomausstieg im Jahr 2022 vom Netz genommen werden, wird der Süden der Bundesrepublik verstärkt auf Stromlieferungen aus dem Norden Deutschlands angewiesen sein. Um eine sichere Stromversorgung Süddeutschlands auch nach dem Atomausstieg zu gewährleisten, sind laut Bundesnetzagentur neue Stromleitungen zwingend erforderlich. Gegen die geplanten Gleichstromtrassen, die Windenergie aus dem Norden in den Süden Deutschlands transportieren sollen, regte sich in den letzten Monaten aber starker Widerstand unter Anwohnern. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) unterstützte ansässige Bürger und forderte wiederholt, den Verlauft der von ihm als „Monstertrassen“ betitelten Stromleitungen zu überarbeiten. Union und SPD einigten sich daraufhin auf eine vorrangige Verlegung von Erdkabeln, um Anwohnern entgegen zu kommen. Am Freitag wurde nun ein entsprechendes Gesetz vom Bundestag verabschiedet. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt das vom Bundestag verabschiedete Gesetz in weiten Teilen. Zum einen würde so den Forderungen vieler Anwohner entgegen gekommen und zum anderen ein „rechtssicherer Neubeginn der Planungen" ermöglicht, wie Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betonte. Zuvor waren die Ausbau-Pläne durch die zahlreichen Anwohner-Proteste ins Stocken geraten und hatten dadurch den Netzausbau verzögert. Die Versorgungssicherheit Süddeutschlands nach 2022 könne ohne zügigen Netzausbau jedoch nicht gewährleistet werden.

Strompreise könnten durch Erdkabel-Vorrang weiter ansteigen

Um Auswirkungen der Erdverkabelung auf die Umwelt zu minimieren, soll die Streckenführung laut dem Beschluss den Bundestags verkürzt werden. Die bisher geplante Trassenführung beinhaltete teilweise große Umwege. Darüber hinaus können Kommunen laut dem neuen Gesetz eine Prüfung beantragen, um ausnahmsweise Freileitungen errichten zu lassen. Vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gebieten könne dies eine mehrheitlich getragene Lösung darstellen, so die DUH. Nichtsdestotrotz bringt das neue Gesetz zum Stromleitungsbau aber auch Nachteile mit sich, vor allem für Stromverbraucher. Da die Verlegung von Erdkabeln um einiges teurer ist, als die Errichtung frei stehender Stromleitungen, werden sich die Kosten für den Leistungsausbau erhöhen. Da die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber die Kosten aber nicht allein tragen, sondern im Rahmen der Netzentgelte auf die Strompreise für Verbraucher umlegen werden, könnten sich diese weiter erhöhen. Bild: Green Power von Ferruccio Zanone, CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de