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Energiewende-Index von McKinsey: Verbesserungen, aber keine Trendwende

Kategorie: Strom

Die Energiewende ist wohl eines der umfangreichsten Langzeit-Projekte, das die Bundesregierung je beschlossen hat. Das Beratungsunternehmen McKinsey erstellt daher seit dem Jahr 2012 alle sechs Monate einen Index über die Realisierbarkeit der verschiedenen Energiewende-Ziele. Noch im Herbst vergangenen Jahres galt ein Großteil der von der Regierung gesetzten Ziele als „unrealistisch“. Mittlerweile scheint Besserung eingekehrt zu sein, doch von einer Trendwende sei laut den Experten noch lange keine Rede.

Energiewende-Index von McKinsey: Verbesserungen, aber keine Trendwende Kraftwerk Klingenberg

Strompreise für deutsche Industrie mit am höchsten

Das Fazit, das die Experten rund um McKinsey-Direktor Thomas Vahlenkamp noch im Herbst letzten Jahres aus ihren Untersuchungen zur Energiewende-Entwicklung gezogen hatten, war ernüchternd: Neun von 15 Energiewende-Zielen in den Bereichen Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit wurden im Energiewende-Index als „unrealistisch“ bezeichnet. Seitdem sind gut sechs Monate vergangen, in denen McKinsey Besserungen in einigen Bereichen festgestellt habe. So zeigen laut dem aktuellen Energiewende-Index, der der „Welt“ vorliegt, elf Bereiche Tendenzen zur Besserung. Als „unrealistisch“ werden nun noch sieben Ziele eingeschätzt. Gut sieht es demnach für den Ausbau erneuerbarer Energien, die Versorgungssicherheit und die Reduzierung des Stromverbrauchs aus. So sei der Stromverbrauch Deutschlands in 2014 um vier Prozent zurückgegangen – das Ziel der Bundesregierung, eine Reduktion um zehn Prozent umzusetzen, erscheine daher wieder realistisch. Zudem gebe es mittlerweile deutlich mehr planbare Reservekraftwerke zur Sicherung der Stromversorgung. Die Menge an Reservemargen sei laut McKinsey deutlich von 6,8 auf 12,9 Prozent angestiegen. Weniger positiv sehen die Experten der Beratungsagentur jedoch die Entwicklungen im Bereich der Strompreise. So zahle die deutsche Industrie mittlerweile durchschnittlich 22 Prozent mehr für Strom, als europäische Wettbewerber. Zudem wird das Ziel der Bundeskanzlerin, die Höhe der EEG-Umlage von derzeit 6,24 auf letztlich 3,5 Cent pro Kilowattstunde zu begrenzen, als unrealistisch erachtet.

CO2-Ausstoß: Reduzierung ohne Zusatzmaßnahmen unrealistisch

Auch das übergeordnete Ziel einer Reduktion des CO2-Ausstoßes durch die Energiewende stuft McKinsey weiterhin als unrealistisch ein. Unter anderem aufgrund des milden Winters gingen die CO2-Emissionen in 2014 zwar um 3,3 Prozent zurück. Das Ziel der Bundesregierung, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren, werde aber voraussichtlich trotzdem klar verfehlt. Die Experten von McKinsey betonen angesichts der aktuellen Daten, dass der Energiewende-Index des letzten halben Jahres zwar eine „positive Tendenz“ aufweise. Eine Trendwende sei aber nicht erkennbar, wobei insbesondere die geplante Reduzierung des CO2-Ausstoßes „ohne zusätzliche Maßnahmen“ weiterhin unrealistisch sei. Bild: Kraftwerk Klingenberg von kaffeeeinstein, CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de